Sinja Hofmann
Doktorandin
Lehrstuhl für Praktische Philosophie und Ethik
Büroadresse:
Schellingstraße 10 / 2. OG
80799 München

Doktorandin
Lehrstuhl für Praktische Philosophie und Ethik
Büroadresse:
Schellingstraße 10 / 2. OG
80799 München
Arbeitstitel:
Judgmentalism: A Conceptual and Moral Investigation
Betreuerinnen:
Prof. Dr. Monika Betzler (LMU), Prof. Dr. Anne Meylan (UZH)
Wir urteilen ständig über andere Menschen. Das muss nichts Schlechtes sein, in vielen Fällen ist es schlicht erforderlich. Doch manchmal übertreiben wir es auch damit. Ein besonders gutes Beispiel für fehlerhaftes Urteilen ist das Phänomen des „Judgmentalism“ (ein deutsches Pendant fehlt), was so viel bedeutet wie vorschnell wertendes Urteilen oder Richten über andere Personen. Tatsächlich ist jedoch unklar, welches Phänomen Judgmentalism genau beschreibt und wie es sich von anderen und verwandten Phänomenen abgrenzt. Der erste Teil der Arbeit beschäftigt sich daher mit der konzeptionellen Frage, was Judgmentalism überhaupt ist und was wir darunter verstehen sollten. Ich verteidige dabei die These, dass Judgmentalism in einer gewissen Finalität und Endgültigkeit in der Urteilsbildung und Urteilsverkündung besteht. Im zweiten Teil der Arbeit geht es um die moralische Untersuchung des Phänomens: Ist Judgmentalism moralisch falsch und wenn ja, wieso? Gegen welche moralischen Regeln und/oder Pflichten verstoßen wir, wenn wir judgmental sind? Gibt es nicht-problematische Formen von Judgmentalism? Ich vertrete die These, dass Judgmentalism oft falsch ist, da es in der Verletzung der Pflicht zur Aussetzung des Urteils (Suspension of Judgment) besteht und eine Neutralitätsverletzung darstellt.
Die Arbeit wird durch ein Promotionsstipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes gefördert.