Nora Angleys, M.A.

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Zur Person

Studium der Dolmetsch- und Übersetzungswissenschaft an der Universität Heidelberg (B.A. und M.A.). Masterstudiengang in Philosophie und theoretischer Philosophie an der LMU. Aktuell Promotion unter Prof. Thomas Buchheim im Rahmen des DFG-Schellingforschungsprojektes.

Über die Promotion

In ihrer Promotion beschäftigt sich Nora Angleys mit der Frage des (in)adäquaten Umgangs verschiedener Ansätze mit dem immerwährenden Auftreten der religiösen Rede im philosophischen Diskurs (= die Heterotopie der religiösen Rede).

Schellings Umgang mit diesem Phänomen: Eine kritische Genealogie der religiösen Rede und Religion insgesamt. So lässt sich religiöse Rede mit dem Halten vernünftiger Überzeugungen nicht nur philosophisch kompatibel, sondern verwertbar machen. Aus dieser genealogischen Analyse ergibt sich eine bestimmte Untersuchungsperspektive auf religiöser Rede: die tautegorische Lesart, die religiösen Ausdruck als ein Typ von prozesshafter Wahrheit versteht, deren Ursprung in einen größeren, aber nicht notwendigen, Entwicklungszusammenhang des menschlichen Bewusstseins liegt.

Nora Angleys entwickelt die tautegorische Lesart in Kombination mit Diskurstheorien des 20. Jahrhunderts weiter: Die Tautegorie als Diskursinstrument ergänzt und erweitert (bloß) historische Lesarten um ein tiefgreifenderes Verständnis geschichtlicher prozesshafter Phänomene, weil sie rätselhafte Überzeugungen in einen größeren Entwicklungszusammenhang des menschlichen Bewusstseins einordnet.

Forschungsinteressen

In ihrem Philosophiestudium konzentrierte sich Nora Angleys vorwiegend auf Phänomenologie im Allgemeinen und Analysen zum Imaginären im Besonderen. Im Projekt zur spätesten Philosophie Schellings befasst sie sich schwerpunktmäßig mit der Frage nach dem kreativen Eigenanteil menschlicher Bewusstseinsaktivität in spezifischen Diskursen wie dem Religionsdiskurs, insbesondere der Mythologie. In diesem Kontext forscht sie zu der Frage, inwiefern Schellings späteste Philosophie an moderne Diskurs- und Kulturphilosophie anschlussfähig ist, beziehungsweise diese bereits vorausgewiesen hat.

Ausgewählte Publikationen

  • „Die Gültigkeit des religiösen Diskurses – tautegorische Lesart” in: Buchheim, T. et al. (Hg.) Schellings Berliner Spätphilosophie und die »Empfindlichkeit des philosophischen Bewusstseins«, Mohr Siebeck, Tübingen (im Erscheinen).
  • Angleys, N. & Engel, F. „Schellings »Vermächtnisbrief« von 1854“ In: Buchheim, T. et al. (Hg.) Schellings Berliner Spätphilosophie und die »Empfindlichkeit des philosophischen Bewusstseins«, Mohr Siebeck, Tübingen (im Erscheinen)
  • „Schelling’s Literary Estate“. Kabiri vol. 5, Spring 2024 (im Erscheinen)
  • „Die Besonderheiten des mythologischen Prozesses in den Berliner Vorlesungen über die Philosophie der Offenbarung “, in: C. Danz (Hg.) (2025), Schellings Berliner Philosophie der Offenbarung, frommann-holzboog, Stuttgart-Bad Cannstatt (im Druck)