PD Dr. Lorenz Trein

Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Privatdozent

Lehrstuhl für Religionswissenschaft

Büroadresse:

Geschwister-Scholl-Platz 1

Raum A U126

80539 München

Raumfinder

Sprechstunde:

Nach Vereinbarung per E-Mail.

Über die Person

Nach einem Studium der Religionswissenschaft, Ethnologie und Neueren und Neuesten Geschichte in München (2004-2009) habe ich bei Jürgen Mohn an der Universität Basel mit einer Arbeit über den Religions- und Islambegriff in deutschsprachigen Kontexten der Europäischen Religionsgeschichte des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts promoviert (Dr. phil. 2015).

Seit dem Wintersemester 2015/16 bin ich wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Religionswissenschaft. Im Wintersemester 2017/18 war ich Gastwissenschaftler am Center for Advanced Studies der LMU, wo ich mit Susannah Heschel (Dartmouth College) zu Fragen des Verhältnisses von Judentum und Christentum in religionsbezogenen Wissenschaften um 1900 kooperiert habe.

2022 und 2023 haben mich Forschungsaufenthalte zu Jonathan Sheehan an die University of California at Berkeley und an das Berkeley Center for the Study of Religion zur Fertigstellung meines Habilitationsprojekts geführt, in welchem ich zu säkularen und apologetischen Untertönen genealogischer Diskurse über Säkularisierung gearbeitet habe.

Im Sommersemester 2024 habe ich mit Jonathan Sheehan und Robert Yelle den Workshop History and the Secular ausgerichtet.

Mit Christoph Auffarth habe ich den Sammelband Säkulare Religion herausgegeben.

Über die Lehrbefugnis für das Fach Religionswissenschaft verfüge ich seit 2023. Meine Vorlesungen befassen sich bislang mit der Deutungsgeschichte der Säkularisierung, dem Diskurs über das Anthropozän sowie der Frage, ob Religion aus der Gesellschaft verschwindet.

Bereits vor der Habilitation habe ich eine Vielzahl von Kursen unterrichtet, zunächst als Lehrbeauftragter am Fachbereich Religionswissenschaft der Universität Basel (2010-2015). Thematisch decken diese sowohl Einführungen in die Religionsgeschichte und zu Theorie und Methodik als auch Vertiefungen (z.B. „Wahrnehmungen des Islam in den Religionen und den Wissenschaften“, „Die ‚Islamisierung des Islam‘ in europäischen Debatten über Religion um 1900“, „Religion, Protest und Revolution“ oder „Das Ende der Welt, wie wir sie kennen: Zur Gegenwart von Messianismus und Apokalypse“) und ein regelmäßiges Forschungskolloquium ab.

Als Vertreter der wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen bin ich Mitglied des Fakultätsrats, im Komitee des Postdoc Support Fund und des Mentoringprogramms zum Ausgleich struktureller Nachteile von Frauen in Studium, Forschung und Wissenschaft sowie in der Gemeinsamen Kommission für das interfakultäre Studienfach Religionswissenschaft.

Lebenslauf (PDF, 164 KB)

Forschungsinteressen

Meine Forschungsinteressen liegen in den Bereichen allgemeine und systematische Religionswissenschaft, Wissenschaft und Religion, Säkularisierung und Säkularität, Europäische Religionsgeschichte unter besonderer Berücksichtigung des Islamdiskurses in seinen globalen Bezügen, Zeit- und Geschichtstheorien sowie Begriffsgeschichte und Wissenssoziologie.

Aktuell forsche ich zu Unverfügbarkeit und Transzendenz in Diskursen über das Anthropozän, zu sprachlichem Wandel von Religion und Säkularisierung im langen 20. Jahrhundert, zu globaler Ideenpolitik des Islam und lebensweltlichen Islambegriffen ausgehend von Leopold Weiss/Muhammad Asad und Talal Asad sowie zu historischen Forschungsansätzen des „Säkularen“ in Nordamerika und Europa.

Ausgewählte Publikationen

  1. „Über die Unverfügbarkeit der Geschichte: Transzendenzbezüge historischer und sozialer Zeit in Diskursen über das Anthropozän“, in: Barbara Picht, Henning Trüper (Hg.): Epochenwenden und Epochenwandel, Göttingen: Wallstein 2024/25.
  2. „Die unmögliche Möglichkeit der Geschichte eines Begriffs: Beobachtungen der Säkularisierung und der sprachliche Wandel der religiösen Semantik“, in: Forum Interdisziplinäre Begriffsgeschichte 2024/25.
  3. „‚Unparteilichkeit ist nie die Sache religiöser Polemik gewesen‘: Wissenschaftlichkeit, Religion und ‚Islamfrage‘ im Kontext der Kolonialkongresse in Berlin, 1905 und 1910“, in: Argos: Perspektiven in der Religionswissenschaft 2024/25.
  4. Säkulare Religion. Ein Beitrag zur Säkularisierungsdebatte, hrsg. mit Christoph Auffarth, Tübingen: Mohr Siebeck 2024. Zugang zum Volltext
  5. Beobachtungen der Säkularisierung und die Grenzen der Religion, Tübingen: Mohr Siebeck 2023. Zugang zum Volltext
  6. Narratives of Disenchantment and Secularization: Critiquing Max Weber’s Idea of Modernity, hrsg. mit Robert Yelle, London: Bloomsbury Academic 2021.
  7. „‚Weil das Christentum nie eine Geschichte hat haben wollen‘: Theologische Voraussetzungen und eschatologische Ambiguität der Säkularisierung in religionswissenschaftlicher Sicht“, in: Theologische Zeitschrift 76/1 (2020), S. 56-77.
  8. „Feeling Religion (As a Matter of Method): Historical Meaning and Affective Engagement in the Study of Religion“, in: Religion Compass 13/8 (2019), S. 1-11.
  9. „Governing the Fear of Islam: Thinking Islamophobia through the Politics of Secular Affect in Historical Debate“, in: ReOrient: The Journal of Critical Muslim Studies 4/1 (2018), S. 44-58.
  10. Begriffener Islam: Zur diskursiven Formation eines Kollektivsingulars und zum Islamdiskurs einer europäischen Wissenschafts- und Religionsgeschichte, Würzburg: Ergon 2015.

Publikationsliste (PDF, 125 KB)