Daniel Lee, H.Dip., M.A., M.Sc.

GSN-Stipendiat

Lehrstuhl für Philosophy of Mind

Büroadresse:

Gabelsbergerstraße 62

80333 München

Sprechstunde:

Nach Vereinbarung

Zur Person

Daniel Lee hat einen B.A. in Psychologie und Philosophie, ein Higher Diploma in Forschungspsychologie, einen M.A. in Philosophie mit Schwerpunkt auf Werten und Wissen sowie einen M.Sc. in Klinischer Neurowissenschaft abgeschlossen, alle an der University of Galway, Irland. Derzeit ist er Doktorand in Neurophilosophie an der Graduate School of Systemic Neurosciences der LMU München und arbeitet mit der Forschungsgruppe Cognition, Values, and Behaviour (CVBE) zusammen.

Forschungsinteressen

Daniels Forschung befindet sich an der Schnittstelle von Psychologie, Philosophie und Neurowissenschaften. Insbesondere interessiert er sich für Themen wie die Phänomenologie von Emotionen, die affektiven und kognitiven Dimensionen von Empathie, moralische Entscheidungsfindung, menschliches Enhancement in verschiedenen Bereichen und die ethischen Auswirkungen sozial disruptiver Technologien.

Aktuelle Projekte

  • Metaethik und die Ethik des moralischen Bioenhancements (biomedizinische Interventionen, die darauf abzielen, die moralischen Kognitionen, Motivationen und Verhaltensweisen der Empfänger zu „verbessern“), insbesondere deren Auswirkungen auf Freiheit und Authentizität.
  • Untersuchung der Dimensionen der Moralphilosophie und Erforschung, welche moralischen Eigenschaften und Tugenden miteinander verbunden, lediglich kompatibel oder gegenseitig ausschließend sind.
  • Erforschung des „Status-quo“-Bias in der menschlichen Psychologie und dessen Einfluss auf die Bewertung von Personen mit langfristigen entwicklungsbedingten psychiatrischen Syndromen im Vergleich zu kürzlich erworbenen psychiatrischen Syndromen.
  • Klärung der Konstrukte von Psychopathie, Soziopathie, antisozialer Persönlichkeitsstörung und Pseudo-Psychopathie, wie sie bei Dysfunktionen des Frontallappens und damit verbundenen neurologischen Störungen beobachtet werden.
  • Untersuchung der gesellschaftlichen Implikationen eines breiten Spektrums von Enhancement-Technologien, einschließlich moralischer Verbesserung, kognitiver Verbesserung und lebensverlängernder Technologien.

Über die Promotion

Arbeitstitel: Moral Bioenhancement, Freedom, and Psychopathy

Daniels Promotionsprojekt konzentriert sich auf moralisches Bioenhancement – biomedizinische Interventionen, die darauf abzielen, die moralischen Kognitionen, Motivationen und Verhaltensweisen der Empfänger zu „verbessern“. Während der Einsatz von moralischem Bioenhancement in moralisch typischen Populationen aufgrund der möglichen negativen Auswirkungen auf die Freiheit und Authentizität einer Person kontrovers diskutiert wird, sind diese Bedenken auch bei moralisch atypischen Individuen wie Psychopathen präsent.

Aufgrund klinisch relevanter Faktoren wie fehlender phänomenologischer Empathie, der Unfähigkeit, Schuldgefühle zu empfinden, sowie impulsiver und rücksichtsloser Verhaltensweisen, die sowohl sich selbst als auch andere gefährden, stellen Psychopathen und andere moralisch atypische Gruppen (Pseudo-Psychopathen, Personen mit antisozialer Persönlichkeitsstörung usw.) eine weitere konzeptionelle Herausforderung für die Ethik der Implementierung von moralischem Bioenhancement dar.

Daniels Projekt untersucht diese Spannungen und zielt darauf ab, sie zu lösen, indem es herausarbeitet, ob moralisches Bioenhancement die Freiheit von Psychopathen als moralisch atypischen Akteuren eher schädigt oder verbessert.