Arianna Castelli, M.A.

Doktorandin

Lehrstuhl für Antike Philosophie

Büroadresse:

Leopoldstr. 11b, 2nd floor

Raum 239

80802 München

Sprechstunde:

Nach Vereinbarung.

Über die Promotion

„Das Gedächtnis bei Aristoteles und die hellenistischen Erkenntnistheorien“

Die antiken Philosophen erkannten, dass die Erlangung von wahrem Wissen von unserer Fähigkeit abhängt, uns an vergangene Erfahrungen zu erinnern und Schlussfolgerungen aus gespeicherten geistigen Inhalten zu ziehen. Mein Projekt zielt darauf ab, die Rolle des Gedächtnisses in hellenistischen Erkenntnistheorien und seine Interaktion mit den Begriffen "Wahrnehmung" und "Vernunft" bei der Erlangung von Wissen zu untersuchen. Das Gedächtnis ist sowohl eng mit der Wahrnehmung verbunden, da die Gedächtnisinhalte auf früheren Wahrnehmungserfahrungen beruhen, als auch mit der Vernunft, da das gespeicherte Material einer rationalen Verarbeitung unterzogen wird, die zur Bildung von "Begriffen" führt. Diese Zusammenhänge werden in den erkenntnistheoretischen Systemen des Epikureismus und des Stoizismus deutlich, in denen das Gedächtnis eine wesentliche Rolle bei der Definition von Wahrheitskriterien und bei der Beschreibung des Verfahrens zur Unterscheidung von Wahrheit und Unwahrheit spielt.

Die Analyse konzentriert sich in erster Linie auf die erkenntnistheoretische Perspektive der antiken Ansichten über das Gedächtnis, berücksichtigt aber auch seine physiologischen Aspekte. Das Projekt stützt sich auf Aristoteles' De memoria et reminiscentia, die erste wissenschaftliche Abhandlung über Gedächtnis und Erinnerung.