Über die Promotion

„Zwischen der Heimwelt und dem Nebel der Unbekanntheit. Eine generativ-phänomenologische Antwort auf die Sellarssche Kritik am Mythos des Gegebenen“

Das Ziel der Dissertation ist zu zeigen, dass die Phänomenologie Husserls - insbesondere seine späte Besinnung auf die Generativität - dem Mythos des Gegebenen nicht erliegt, wie in der Forschungsliteratur - beispielsweise Carl Sachs (2014) - neuerdings behauptet wird. Hierfür unterscheide ich zunächst fünf Formen des Gegebenen, die nach der Sellarsschen Kritik als ‚Mythos‘ angenommen werden kann, falls man eine dogmatisch-fundamentalistische Haltung nimmt: (1) Empfindungen, (2) Begriffe, (3) basale Sätze, (4) das Bewusstsein und (5) Weltbilder. Ich versuche demensprechend zu demonstrieren, dass wir eine generativ-phänomenologische Einstellungsänderung erzielen können, wobei wir uns zum Bewusstsein kommen, dass (5) unsere Heimwelt geschichtlich geprägt ist und keinen unbedingten Vorrang gegenüber anderen Welten hat. In diesem begrenzten Kontext sind (1), (2) und (3) zu situieren und sogar (4) ist als eine Dimension umzudeuten, die keine letzte Erkenntnisquelle ist, sondern als einen Prozess, der durch das offene Zusammenspiel der Generationen konstituiert wird.