Forschungsprofil

Lehrstuhl für Philosophie und Entscheidungstheorie (Prof. Dr. Christian List)

Forschungsprofil und Schwerpunkte

Der Lehrstuhl für Philosophie und Entscheidungstheorie widmet sich der Erforschung grundlegender Fragen der Entscheidungstheorie, sowohl in Bezug auf individuelle Entscheidungen als auch in Bezug auf kollektive Entscheidungen, sowie der Philosophie der Human- und Gesellschaftswissenschaften und benachbarter Bereiche der theoretischen und praktischen Philosophie, insbesondere der Philosophie des Geistes, der Metaphysik und der normativen Theorie.

Die Arbeit des Lehrstuhls ist interdisziplinär ausgerichtet und legt den Schwerpunkt auf den Austausch mit Forscherinnen und Forschern aus benachbarten Fachgebieten, u.a. aus den Natur- und Sozialwissenschaften.

Die Forschung des Lehrstuhls lässt sich in drei grob gefasste Teilbereiche unterteilen:

  1. Theorien der individuellen Entscheidung, einschließlich Theorien der Rationalität, der formalen Epistemologie und der formalen Ethik.
  2. Theorien der kollektiven Entscheidung, einschließlich der Theorie der sozialen Wahl, der sozialen Epistemologie und verwandter Bereiche der sozialen und politischen Theorie.
  3. Die Metaphysik des Geistes und des Handelns und damit zusammenhängende Fragen zu den Grundlagen der Geistes- und Sozialwissenschaften.

Durch seine Forschung und Lehre versucht der Lehrstuhl auch, einen Beitrag zur philosophischen Debatte über einige Fragen von öffentlichem Interesse in Bezug auf Entscheidungsfindung und menschliches Handeln zu leisten, wie z.B.:

  • die Art und Weise, rationale Entscheidungen zu treffen, auch unter Berücksichtigung positiver und/oder normativer Unsicherheit,
  • freier Wille und Verantwortung,
  • die Beziehung und angebliche Spannung zwischen "wissenschaftlichen" und "manifesten" Bildern des Menschen (als physische Organismen versus bewusste intentionale Akteure) und insbesondere
  • die Stellung des Menschen als bewusster und scheinbar autonomer Entscheidungsträger in einer Welt, die scheinbar von den Gesetzen der Natur regiert wird,
  • die philosophischen Grundlagen der Demokratie, insbesondere vor dem Hintergrund des Pluralismus und der Meinungsverschiedenheit über Fakten und Werte,
  • die Thematik der ethischen Künstliche Intelligenz und
  • die Rolle nicht-menschlicher Entscheidungsträger (z. B. Unternehmen und KI) in der Gesellschaft.